Systemische Psychotherapie und EMDR

Biopsychosoziales Modell

Systemische Psychotherapie

Die Sys­te­mi­sche Psy­cho­the­ra­pie betrach­tet psy­chi­sche Stö­run­gen unter beson­de­rer Berück­sich­ti­gung von sozia­len Bezie­hun­gen und Kom­mu­ni­ka­ti­on. Neben der Sicht auf Belas­ten­des ste­hen die Nut­zung eige­ner Kom­pe­ten­zen und Fähig­kei­ten der Pati­en­ten und sei­nes Umfel­des im Mit­tel­punkt. Die The­ra­pie ori­en­tiert sich an den Anlie­gen, Zie­len und Auf­trä­gen der Pati­en­ten. Es wer­den nicht mehr för­der­li­che Ver­hal­tens­wei­sen, Inter­ak­ti­ons­mus­ter und Bewer­tun­gen iden­ti­fi­ziert, umge­wan­delt und neue, hilf­rei­che Lösungs­an­sät­ze akti­viert oder ent­wi­ckelt.

In den The­ra­pie­pro­zess kön­nen Lebens­part­ne­rin­nen und Lebens­part­ner sowie ande­re wich­ti­ge Bezugs­per­so­nen ein­be­zo­gen wer­den. Die Sys­te­mi­sche The­ra­pie in einem sol­chen “Mehr­per­so­nen­set­ting” sieht die Bezugs­per­so­nen als Res­sour­ce für das Ver­ständ­nis und die Ver­än­de­rung von bedeut­sa­men Bezie­hun­gen und Inter­ak­tio­nen.

Neben die­sen sozia­len (Kom­mu­ni­ka­ti­on) wer­den auch bio­lo­gi­sche (Leben) und psy­chi­sche Pro­zes­se (Bewusst­sein) betrach­tet.

Bei psy­chi­schen Pro­zes­sen wer­den — wie auf der sozia­len Pro­zess­ebe­ne — Lösun­gen zur Ver­än­de­rung von Ver­hal­tens­wei­sen, Denk­mus­tern oder Bewer­tun­gen ent­wi­ckelt. Dabei kann u.a. die sys­te­mi­sche Per­spek­ti­ve der inne­ren Fami­lie ein­ge­setzt wer­den (Inter­nal Fami­ly Sys­tems The­ra­py (IFS)).

Bio­lo­gi­sche Pro­zes­se umfas­sen z.B. Ihren Schlaf oder Ernäh­rungs­wei­sen.

Für die Beschrei­bung des Zusam­men­wir­kens der bio­lo­gi­schen, psy­chi­schen und sozia­len Pro­zes­se wird die Sys­tem­theo­rie und das Bio­psy­cho­so­zia­le Modell her­an­ge­zo­gen. Die Ver­än­de­rung jeder die­ser Pro­zes­se kann aus sys­te­mi­scher Sicht zu Ihrer Gesund­heit bei­tra­gen.

EMDR steht für Eye Movement Desensitization and Reprocessing (Desensibilisierung und Verarbeitung durch Augenbewegung)

EMDR

EMDR steht für Eye Move­ment Desen­si­tiza­ti­on and Repro­ces­sing (Desen­si­bi­li­sie­rung und Ver­ar­bei­tung durch Augen­be­we­gung). Die­ser The­ra­pie­me­tho­de liegt das theo­re­ti­sche Modell der adap­ti­ven Infor­ma­ti­ons­ver­ar­bei­tung (AIP-Modell, “Adap­ti­ve Infor­ma­ti­on Proces­sing Model”) zugrun­de. Annah­me ist, dass bei einer Stö­rung der Infor­ma­ti­ons­ver­ar­bei­tung, bei­spiels­wei­se durch ein belas­ten­des Erleb­nis, die­ses Erleb­nis wie auch die Erin­ne­rung dar­an frag­men­tiert gespei­chert und nicht inte­griert ver­ar­bei­tet wird (“patho­ge­ne Erin­ne­rung”). Im All­tag kön­nen dann Aus­lö­se­rei­ze (“Trig­ger”) die “patho­ge­ne Erin­ne­rung” reak­ti­vie­ren, z.B. in Bil­dern oder Kör­per­er­fah­run­gen. Zur Nach­ver­ar­bei­tung der “patho­ge­nen Erin­ne­rung” wird in der EMDR-Behand­lung “bila­te­ral sti­mu­liert”: Der Pati­ent folgt den Fin­gern des The­ra­peu­ten mit den Augen, wäh­rend die­ser sei­ne Hand abwech­selnd nach rechts und links bewegt. Die­se Sti­mu­la­ti­on unter­stützt das Gehirn, Selbst­hei­lungs­kräf­te zu akti­vie­ren und “patho­ge­ne Erin­ne­run­gen” zu ver­ar­bei­ten. Die Anwen­dung von EMDR ist nicht nur auf die Behand­lung einer Post­trau­ma­ti­schen Belas­tungs­stö­rung (PTBS) beschränkt. Sie kann als ergän­zen­de Metho­de im Rah­men der Sys­te­mi­schen The­ra­pie, z.B. auch in der Behand­lung von Ängs­ten, Depres­sio­nen, anhal­ten­der Trau­er, Zwän­gen und Pho­bien ein­ge­setzt wer­den, wenn “patho­ge­ne Erin­ne­run­gen” vor­lie­gen.

Mit systemischer Psychotherapie und EMDR begleite und unterstütze ich Sie individuell auf Ihrem Weg zu psychischer Gesundheit.